16,00€
Erscheinungstermin: 22. Oktober 2025
ISBN: 978-3-7341-1470-0
Worum geht's?
Amor est finis, die Liebe ist das Ende. Hat Delilahs und Xaviers Liebe eine Chance, obwohl sie mit dem Tod bedroht werden?
Xavier Donovan nimmt sich immer, was er will – auch Delilah, von der er seit ihrer ersten Begegnung besessen ist. Um endgültig Mitglied im Obsidian-Orden zu werden, muss der Rekrut einen Geheimauftrag erfüllen, doch er ist abgelenkt. Dafür drohen ihm Strafen – und seiner schönen Geliebten der Tod. Xavier muss Delilah retten! Er und Ben, ebenfalls Ordensanwärter, müssen sich tödlichen Prüfungen stellen. Die beiden sind die einzigen Männer, die Delilah je am Herzen lagen. Jetzt muss sie um ihre Leben fürchten. Dass sie alle drei dieses perfide Spiel unbeschadet überstehen, scheint unmöglich …
Meine Meinung:
Während Band 1 für mich vor allem das Fundament gelegt hat – das Eintauchen in diese düstere, gefährliche Welt voller Machtstrukturen und Abhängigkeiten –, ist Band 2 der Teil, der alles spürbar schwerer macht. Die Konsequenzen der Entscheidungen aus dem ersten Band werden hier deutlich, und genau das hat mich beim Lesen immer wieder innehalten lassen. Nichts fühlt sich beiläufig an, jede Handlung trägt Gewicht.
Besonders berührt hat mich die Entwicklung von Delilah. Sie wirkt in diesem Band nicht stärker im klassischen Sinn, sondern vor allem müder, verletzlicher und innerlich zerrissener. Ihre Gedanken, Zweifel und inneren Kämpfe nehmen viel Raum ein, und genau das hat sie für mich unglaublich greifbar gemacht. Ich habe oft mit ihr gehadert, war frustriert, traurig oder hoffnungsvoll – manchmal alles gleichzeitig. Sie ist keine Figur, die man idealisiert, sondern eine, die man versteht.
Auch die Beziehungen verändern sich spürbar. Was im ersten Band noch von vorsichtiger Spannung und unterschwelliger Anziehung geprägt war, wird hier intensiver, toxischer und emotional deutlich komplexer. Nähe fühlt sich selten sicher an, Vertrauen ist fragil und jederzeit bedroht. Dieses ständige Wechselspiel aus Anziehung, Kontrolle und emotionaler Abhängigkeit hat mich beim Lesen immer wieder herausgefordert.
Der Schreibstil von Morgan Bridges bleibt dabei konsequent und kompromisslos. Dunkle Themen werden nicht beschönigt, schwierige Gefühle nicht abgefedert. Manche Szenen sind leise und gehen gerade deshalb unter die Haut, andere sind intensiv und emotional schwer auszuhalten. Ich habe dieses Buch nicht „verschlungen“, sondern bewusst gelesen, Pausen gemacht und vieles nachwirken lassen.
Als Abschluss der Dilogie empfinde ich Vicious Society als stimmig und ehrlich. Nicht jede Entwicklung fühlt sich angenehm an, nicht jede Entscheidung ist leicht nachzuvollziehen – aber genau das macht diese Geschichte so glaubwürdig. Sie bleibt ihrer düsteren Linie treu und verzichtet auf einfache Lösungen.
Mein Fazit
Vicious Society ist ein intensiver, emotional fordernder zweiter Band, der die Themen aus dem Auftakt konsequent weiterführt und vertieft. Eine Dark-Romance-Geschichte voller moralischer Grauzonen, innerer Konflikte und schwerer Entscheidungen. Kein Wohlfühlbuch – aber eines, das lange nachhallt und im Kopf bleibt. Für alle, die Band 1 mochten und sich bewusst auf dunkle, intensive Geschichten einlassen, ist dieser Abschluss absolut lesenswert.

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